Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 3)

Titelbild_Komplexe Aufgaben Teil 3_V1

Komplexe bzw. anspruchsvollere Tasks beschränken sich in easy nicht auf die Abschnitte Challenge und My task, wie sie in den ersten beiden Beiträgen zum Thema „Komplexe Aufgaben – easy Tasks 1“ und „Komplexe Aufgaben – easy Tasks 2“ vorgestellt wurden.

Komplexität im easy 1 & 2 book und pad & Hinweise im Teacher’s Guide

Komplexe bzw. anspruchsvollere Tasks sind auch integrierter Bestandteil der Units:

  • In easy 1 & 2 book kommen komplexe Tasks zu verschiedenen Kompetenzbereichen (rezeptiv, produktiv und interaktiv) vor.
  • Die Formate in easy pad dienen vorrangig der Festigung von sprachlichen Mitteln (Grammatik, Wortschatz) und können von den Schüler/innen selbstständig bearbeitet werden. Aber easy pad enthält auch komplexere Aufgabenstellungen.

Im Teacher’s Guide sind komplexe Tasks gekennzeichnet (rote Umrandung) und enthalten sehr oft zusätzliche Hinweise und ergänzende Schritte, z.B. als optionale Pre-/While-/Post-tasks oder Follow-ups), mit denen mehr Komplexität oder ein Bezug zur Lebenswelt der Schüler/innen geschaffen werden können.

Sehen wir uns eine Reihe von Tasks an, mit denen Schüler/innen verschiedene Kompetenzen in komplexerer Form trainieren:

Beispiele aus easy book:

Beispiel 1: easy 1 book, S. 99

Bsp 1
  • Hier können sich die Schüler/innen eine lebensnahe Situation vorstellen und eigene Wünsche ausdrücken, zugleich müssen sie ihr ‚Budget‘ im Auge behalten und sich auf die shopping list (= Outcome) mit ihren Partner/innen einigen.

Beispiel 2: easy 1 book, S. 63

Bsp 2
  • ‚Komplex‘ heißt nicht unbedingt ‚lange‘: Obwohl die Aufgabe scheinbar kurz ist, ermöglich es den Schüler/innen einerseits, ihr ‚Weltwissen‘ zu aktivieren, um Gründe nennen zu können, und andererseits sind sie gefordert, diese auf Englisch zu formulieren – mündlich, schriftlich, in Partnerarbeit etc., wie es sich für die Unterrichtssituation am besten anbietet. Für Schüler/innen, die Unterstützung brauchen, kann ich als Lehrer/in Scaffolds (sprachliche Mittel usw.) anbieten.

Beispiel 3: easy 2 book, S. 86-87

Bsp 3
Alle Illus: Lili Richter, Wien
  • Beim Lernziel Talking about superlatives sind zuerst auf S. 86 Karten zu Fantastic animals enthalten und dann auf S. 87 die Anleitung, wie in c) beschrieben.

Diese Teilaufgabe gewinnt an Komplexität, wenn sie z.B. mit Internetrecherche verbunden wird oder die Schüler/innen zur Gestaltung mehrerer Karten wie in der Abbildung angeregt werden. Das entstandene Kartenspiel können die Schüler/innen in Gruppen zur Festigung des Superlativs verwenden – analog zum Beispieldialog der Lehrwerkskinder.

Beispiel 4: easy 2 book, S. 37

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  • Komplexität beschränkt sich nicht auf produktive und interaktive Tasks, sondern spielt auch bei den rezeptiven Kompetenzen, hier: Reading eine Rolle. Damit die Schüler/innen, die Fragen in c) beantworten können, müssen sie über Gründe spekulieren und ihre Überlegungen zum Ausdruck bringen. Solche Fragestellungen sind komplexer als die T/F-Statements in a), für die die Schüler/innen Informationen im Text finden.

Beispiele aus easy pad:

Beispiel 5: easy 2 pad, S. 44

Bsp_5
  • Schritt a) ist repräsentativ für easy pad-Formate: Der Fokus liegt auf der Wiederholung grammatischer Formen (hier: past tense forms) eingebettet in eine Geschichte. Allerdings folgt auf das gap-filling noch ein offener Schritt, in dem die Schüler/innen aufgefordert werden, ein Ende für die Geschichte zu schreiben (sprachliche Mittel als Scaffolds werden bereitgestellt). Damit endet die Bearbeitung nicht mit dem Einsetzen der Verbformen, sondern es rückt das Verstehen des Textes in den Vordergrund. Denn das ist Voraussetzung, bevor sich die Schüler/innen ausdenken können. Dadurch gewinnt die Aufgabe an Komplexität und verschiedene Kompetenzen werden verknüpft.

Beispiel 6: easy 2 pad, S. 44

Bsp_6
  • Der erste Schritt a) ist ein gelenktes Übungsformat, wie sie im easy pad vorkommen: Der Fokus liegt auf der Festigung einer Struktur (hier: comparatives) eingebettet in einen passenden Kontext. Darauf folgt ein anspruchsvollerer nächster Schritt b), bei dem die Lebenswelt der Schüler/innen einbezogen wird und Schritt a) als Model (= Scaffolding) dient. Als Follow-up können die Schüler/innen ihre Poster ebenso vergleichen.

Beispiel 7: easy 2 pad, S. 56

Bsp 7
  • Diese Listening-Tasks sind Teil von Check what you know: Schritt a) setzt auf Verständnis der gehörten Information, wobei die Items unterschiedlich anspruchsvoll sind, Schritt b) fordert als komplexere Erweiterung von a) von den Schüler/innen eine Begründung für false-Statements. Um die letzte Teilaufgabe beantworten zu können, müssen die Schüler/innen das Gehörte interpretieren bzw. daraus Schlussfolgerungen ableiten. Diese dreischrittige Listening-Sequenz bietet durch die unterschiedlich hohen Ansprüche auch Differenzierungsmöglichkeiten.

Fassen wir abschließend die Ansätze in easy zusammen, die Komplexität integrieren:

  • Tasks knüpfen häufig an die eigene Lebenswelt der Schüler/innen an und ermöglichen ihnen, Vor- oder Weltwissen zu aktivieren.
  • Der Zugang bei komplexen Tasks ist offen: Es gibt viele Möglichkeiten der erfolgreichen Umsetzung, bei der die Schüler/innen ihre kommunikativen Kompetenzen (rezeptiv, produktiv und interaktiv) trainieren und unter Beweise stellen können (oft in Kombination).
  • Bei interaktiven und produktiven Tasks ist das Lernergebnis (Outcome) klar definiert, woraus sich ein übergeordnetes Lernziel ableitet.
  • In umfangreicheren komplexen Tasks sind Schritte und Strukturen vorgegeben und es gibt meist ein Scaffolding-Angebot für Schüler/innen, die das in Anspruch nehmen wollen (z.B. sprachliche Mittel oder Ideen); dennoch kommt den Lehrer/innen weiterhin eine zentrale Rolle zu, diese Hilfestellungen zu ergänzen, vor allem auch in Form von Monitoring und Feedback, während die Schüler/innen die Tasks bearbeiten.
  • Komplexe Tasks beinhalten als wichtiges Element sehr oft die Interaktion der Lernenden oder lassen sich einfach um diesen Lernweg ergänzen, z.B. das Lernergebnis präsentieren oder austauschen.
  • Insgesamt regen viele Tasks die Schüler/innen zu problemlösendem, vernetztem Denken und zu individuellen Lösungswegen an und sind daher spannender als kleinschrittige Aufgaben mit vorhersehbaren Antworten.

 

Tanja Greil ist seit 2004 Fachdidaktikerin für Englisch an der Universität Salzburg. Als Englischlehrerin war sie in verschiedenen Schulen und in der Erwachsenenbildung tätig. Neben allen didaktischen Fragen rund um den Englischunterricht beschäftigt sie ihre Familie, mit der sie in Tirol lebt.

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