Dies ist Teil 2 des Beitrags „compare and correct“. In Teil 1 geht es um die Unterthemen: Voraussetzungen | Keine Abschreibübungen | Einwände, Vor- und Nachteile | Ausnahmen sind erlaubt
Reden wir!
Um für mich visuell klar zu erkennen, dass compare and correct (c+c) gemacht wurde, müssen die Schüler*innen ihre Aufgaben abhaken. Danach fotografieren sie ihre Aufgaben und senden sie an uns oder zeigen uns in der Schule die Ergebnisse. Wenn Aufgaben in der Stunde gezeigt werden, möchte ich mich über die Aufgabe mit den Schüler*innen unterhalten. Sie kommen dann mit ihren Freund*innen und wir besprechen gemeinsam die Ergebnisse. Durch diese Gespräche kann sehr individuell auf die Bedürfnisse der Schüler*innen eingegangen und ein persönlicher Bezug der Aufgabe mit den Schüler*innen gefunden werden. Diese Gespräche finde ich unheimlich interessant, vor allem aber finden sie auf Englisch statt. Ich lobe in diesen Gesprächen die Schüler*innen und bestärke sie positiv in ihrem Arbeiten – ganz klar, das kommt an!
Für das Zusenden der Fotos mit den kontrollierten Aufgaben verwende ich meinen O365 Schul-Mailaccount oder die Aufgaben-Funktion in MS Teams. Für mich bleibt dann, die Aufgaben kurz zu überfliegen und in meine Liste einzutragen, ob und wie die Aufgaben gemacht wurden. Dadurch erspare ich mir die Schlepperei von Büchern, Mappen oder einzelnen Arbeitsblättern, außerdem bin ich schneller, meine Rückmeldungen zu tippen als sie handschriftlich zu machen.
So viel gesparte Zeit
Nicht nur die Schlepperei von Büchern erspare ich mir, sondern die Zeit in der Stunde, um Aufgaben zu vergleichen. Gemachte Aufgaben in der Stunde gemeinsam zu bearbeiten, hat etliche Nachteile:
- Schüler*innen, die die Aufgaben gut können und richtig haben, müssen auf die anderen warten → es wird langweilig, sie hören dann nicht mehr zu
- Schüler*innen, die die Aufgaben richtig haben, wissen das oft schon vorher → es ist fad, sie machen etwas anderes
- für Schüler*innen, die die Aufgaben falsch haben, dauert das Ausradieren und richtig Ausfüllen lange → alle müssen auf sie warten, das ist stressig
- Schüler*innen, die die Aufgabe gar nicht gemacht haben, stehen „am Pranger“ → das ist peinlich und unangenehm für alle
Gemeinsames Kontrollieren als Wiederholungsmöglichkeit?
Sie glauben, dass das gemeinsame Kontrollieren eine Wiederholungsmöglichkeit darstellt? Da bin ich anderer Meinung, weil nach kurzer Zeit nur noch ein paar Schüler*innen aktiv dabei sind. Für die anderen ist es fad, uninteressant, stressig und peinlich. (siehe oben)
Das Erlernen der Fertigkeit, Antworten zu vergleichen und eventuell auszubessern, ist die Basis für lebenslanges Lernen. Es ist höchst motivierend am Ende einer Aufgabe zu wissen, dass sie richtig ist – nicht nur im schulischen Kontext.
Selbständigkeit und Eigenverantwortung
Lebenslanges Lernen, Selbständigkeit und Eigenverantwortung sind außerdem Fertigkeiten und Fähigkeiten, die im Lehrplan sowohl in den allgemeinen Bildungszielen als auch in den allgemeinen didaktischen Grundsätzen und im Lehrplan für Englisch eingefordert werden.
Vielleicht ist es mir mit diesem Beitrag gelungen,
- Sie neugierig zu machen, c+c auch auszuprobieren
- Lösungen für Ihre Schüler*innen anzubieten
- Kontrolle „abzugeben“
- Sie darin zu bestärken, dass Selbstkontrolle für Sie bereits gut funktioniert
Anhang: Icons und Anweisungen
Hier finden Sie noch unsere Icons und Anweisungen, die wir in unseren Lernplänen verwenden:
- Bild (Bub mit Blatt) = c+c
- Bild (Lehrperson an der Tafel) = show your teachers
- * Tick off ✔ each exercise you did.
- Before you hand in your assignment you c+c!!!! and you tick off ✔ your correct answers!
- c+c with the keys on the board
- Then listen to the audio and compare your answers (c+c)
- c+c with the keys on the board. Take a photo and hand it in with Teams / Aufgaben.
Was meinen Sie?
Ich freue mich auf Ihre Anregungen und kritischen Betrachtungen sowie Ihre Erfahrungen mit Selbstkontrolle. Nutzen Sie einfach die Kommentarfunktion weiter unten.
→ Hier gehts zu Teil 1 des Blogbeitrags
Andere Beiträge von Ingrid Legerer am easy-Blog:
- epals – die neue Brieffreundschaft
- Unterrichten mit Minibüchern
- Flipgrid – Schüler*innen-Videos im Englisch-Unterricht