easy 1 – Individuelles Lernen mit Arbeitsplänen – Teil 1

Teacher giving guidance - easy 1 und Arbeitspläne

stock.adobe.com/Jacob Lund

Individuelles, selbständiges und eigenverantwortliches Lernen sind keine Schlagwörter von besonderem Unterricht mehr, sondern sollten schon gelebter Schulalltag sein. Nicht nur, weil es jetzt auch im neuen Lehrplan steht. Der individuelle Zugang zu Lerninhalten inkludiert auch erwünschtes soziales Verhalten gegenüber den Mitschüler:innen, sowie eine aktive Teilnehme am Unterrichtsgeschehen. Arbeitspläne in Kombination mit easy ermöglichen all das und noch viel mehr.

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Was die Symbole bedeuten, erfahren Sie im Arbeitsplan → Download am Ende des Beitrags.

Planarbeit mit easy

Es gibt die verschiedensten Zugänge, wie man Arbeitspläne schreibt. Da sind formale Unterschiede genauso anzutreffen, wie verschiedene inhaltliche Schwerpunkte. Gemeinsam mit Ihrem Lehrer:innenteam besprechen Sie, wie diese Pläne aussehen können und mit welchen Aufgaben und didaktischen Mitteln sie befüllt werden. Aber Achtung, das ist work in progress und so kann es leicht sein, dass Pläne verändert, bzw. angepasst werden. Das ist gut so und bewirkt eine noch größere Individualisierung, abgestimmt auf Ihre jeweiligen Klassen.

Was uns besonders freut: Dass mit der easy-Reihe Planarbeit einfach wunderbar funktioniert und die Buchreihe für diese Methode genau passt. Ich möchte berichten, wie wir im letzten Schuljahr (2022/23) die ersten Klassen mit easy 1 an die Planarbeiten herangeführt haben. Nachdem in diesem Schuljahr aufgrund des neuen Lehrplans die Buchreihe leicht verändert wurde, werde ich am Ende des zweiten Teils dieses Beitrages darauf Bezug nehmen.

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Selbständig in Bewegung

Nach den ersten individuellen Aufgaben mit der „Book Rally“ starteten wir gemeinsam in die Unit 0, My classroom. Wir erarbeiteten die Aufgaben gemeinsam mit den Schüler:innen, noch sehr von uns Lehrer:innen gelenkt. Aber wir setzten hier schon das Instrument von „compare + correct“, kurz c+c ein. Details dazu finden Sie in meinen beiden Beiträgen.

Die Schüler:innen lernten folglich schon zu Beginn, ihre Lösungen selbständig zu vergleichen und eventuell auszubessern. Die meisten Schüler:innen waren sehr bestrebt, die Aufgaben richtig zu lösen. Außerdem nutzten viele Schüler:innen gleich die Gelegenheit, sich im Klassenzimmer zu bewegen, denn die Lösungen waren entweder an der Tafel, im Gang oder an einem Tisch vorne im Klassenzimmer angebracht. Hier achteten wir besonders darauf, dass sich die Schüler:innen an die zuvor ausgemachte Regel hielten – z.B. im Klassenzimmer flüstern! Es war schon verlockend beim Herumgehen gleich mal zu tratschen oder sich einen Spaß zu erlauben. Da kam es schon vor, dass ich als Lehrperson gar nicht vom visuellen Ankerpunkt (entweder die Tafel mit den Regeln oder der Türrahmen – dazu später mehr) wegkam. Es war trotzdem immer wieder sehr erstaunlich, wie schnell die Schüler:innen auf den Ankerpunkt reagierten und sich gleich wieder an die Regel erinnerten und sich daranhielten. Aber Sie wissen es sicher schon – das funktioniert nicht beim ersten oder zweiten Mal – das braucht Übung, viel Verständnis und viele Gespräche – aber es wird!

Übrigens, die Tipps, die Sie zu den einzelnen Aufgaben der Units im Teacher’s Guide finden, sind wunderbar anzuwenden und kommen bei den Schüler:innen sehr gut an.

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Vor dem Start der Planarbeit

Bevor wir mit dem ersten Plan anfingen, erarbeiteten wir noch die einzelnen Schritte für die Vokabelarbeit. Wir zeigten der Klasse, wie wir uns das Vokabellernen vorstellen und was sie genau dazu in der Schule, bzw. zu Hause machen müssen. Die Details dazu erfahren Sie von mir in einem meiner nächsten Beiträge, bzw. finden Sie erste Arbeitsanleitungen im Arbeitsplan, der unten im Beitrag verlinkt ist.

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Neue Arbeitstechniken

Die Zeit verging und es wurde Oktober – wir waren entspannt. Die Schüler:innen hatten bis jetzt schon so viele neue Arbeitstechniken gelernt und waren auch gut dabei, sie im Unterricht umzusetzen. Wir übten und wiederholten Regeln, Arbeitshaltung, gegenseitiges Helfen, Teamarbeit, c+c (compare + correct) und wie wir uns Hausaufgaben, bzw. die Verbesserungen dazu vorstellten. Wir erkannten da schon gut, welche Schüler:innen besondere Unterstützung brauchen werden und welche Schüler:innen gut selbständig arbeiten können. Gut hinschauen und reagieren ist in diesem Stadium des Kennenlernens sehr wichtig. Bauen Sie Vertrauen auf. Die Schüler:innen lernen, dass die Lehrperson da ist, hilft, coacht und unterstützt.

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Unit 1 My new school

Wir fingen auch die Unit 1, My new school, gemeinsam an. Die Höraufgabe „05“ hörten wir uns gemeinsam an und suchten die Antworten in der Impulsseite. Die Antworten wurden unterstrichen. Das Unterstreichen der Antworten ist für uns ein wesentlicher Bestandteil einer Hör- aber auch Leseaufgabe, weil es gleichzeitig eine Kontrolle ist, ob das Gehörte oder Gelesene stimmt oder nicht. Es muss geübt werden und weil wir alle an derselben Aufgabe arbeiteten, war auch Teamarbeit bei den Schüler:innen erlaubt. Also, bei der Sitznachbarin bzw. beim Sitznachbar nachschauen, ob alles passt und eventuell helfen, wenn Hilfe nötig ist. Dann durften sich die Schüler:innen wieder Partner suchen und die Dialoge der Impulsseite üben und nach einer vorgegeben Zeit vor der Klasse oder der Lehrperson vorspielen. Wir hörten uns zwei bis drei Gruppen an und lobten sie alle.

Dann wurde der erste Plan ausgeteilt (siehe auch den Download-Link unten am Ende des Beitrags). Die erste Seite besprachen wir mit den Schüler:innen, indem wir Fragen zum Plan stellten:

  • Was macht ihr mit den Arbeitsblättern, wenn ihr sie bekommt? Wo steht das?
  • Was heißt „tick off“?
  • Wo musst du ein Hakerl machen? Wie kannst du das erkennen?
  • Wo hakt die Lehrperson ab? Wie kannst du das erkennen?
  • Welche Zeichen findest du für eine Lese-, Hör- und Sprechaufgabe?
  • Was bedeutet c+c?
  • Welches Symbol steht für eine leichte und welches Symbol steht für eine knifflige Aufgabe?

Ich gestaltete aus den vielen Fragen ein Spiel bzw. eine Wette. Ich fragte die Klasse, wie viele von den Fragen, die ich stellen werde, sie richtig beantworten könnten. Die Schüler:innen spekulierten. Ich schrieb die meistgenannte Zahl an die Tafel. Die Klassensprecherin und mehrere Schüler:innen wetteten dagegen. Jetzt begann ich zu fragen. Die Klasse war sehr daran interessiert, zu der genannten Zahl zu kommen. Eine Belohnung war natürlich für die Klasse dabei – meine ersten Klassen lieben kleine Schokoladen, aber genauso Bleistifte, Radiergummi, Marker…..

Auch zu diesem Zeitpunkt war es immer noch wichtig, Regeln zum Arbeiten an die Tafel zu schreiben. Ganz besonders, weil die Schüler:innen selbständig arbeiteten und dafür die richtige Lautstärke und die richtige Arbeitshaltung ein wichtiger Faktor zum konzentrierten Arbeiten sind.

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Die gemeinsamen Regeln:

  • In der Klasse flüstern
  • Dialoge werden im Gang geübt
  • Please, come to me! stand an der Tafel. Darunter hängten die Schüler:innen ihre Namenskärtchen (kleine Magnete) auf, wenn sie Hilfe brauchten oder etwas zeigen wollten. Dadurch erspart man sich Kinderhände, die aufzeigen oder eine Warteschlange neben der Lehrperson.
  • We are outside stand an der Tafel. Hier hängten die Schüler:innen ihre Namenskärtchen dazu, wenn sie die Klasse verließen. Sie schrieben auch auf, wohin sie gingen (hall, stairs, hallway, lockers….)
  • Lösungen ohne Buch vergleichen. Das Buch bleibt am Platz.
  • Too loud: Ich oder auch Schüler:innen, denen es in der Klasse zu laut war, stellten sich in den Türrahmen. Es wurde mit den Schüler:innen ausgemacht, dass das Stehen im Türrahmen eine visuelle Aufforderung ist, ruhig zu sein.

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Thumbnail_fuer_Download Arbeitsplan easy 1 Unit 1A
Zum Öffnen und Downloaden einfach anklicken.

 

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>>> zu Teil 2 dieses Beitrags

 

 

Weitere Beiträge von Ingrid:

2018 ist Fr. Legerer wieder in die Sekundarstufe I zurückgekehrt. Sie unterrichtet an der MS Frohnleiten, in der Steiermark, Englisch, Musik und IT. Die Leidenschaft für Englisch intensivierte sie in den Jahren durch das Arbeiten mit Kindern, Jugendlichen, wie auch mit Studierenden und diversen Facharbeitsgruppen sowie interessierten Menschen in der Erwachsenenbildung. Das Ausprobieren von Neuem und das Verbessern von Altbewährtem ist ihr Ding.

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