LEHRPLAN NEU – Worum geht‘s?

Beitragsbild Lehrplan neu Beitrag 1

Fotolia.com/pathdoc

Der neue Lehrplan für Englisch Sekundarstufe 1 wird demnächst verordnet – ein guter Grund, ihn sich etwas genauer anzusehen.

Das zugrunde liegende Kompetenzmodell

Der GeRS und der Companion Volume (2018) bilden die Grundlage des Kompetenzmodells.

Das für den neuen Lehrplan vorliegende Kompetenzmodell besteht aus 2 Ebenen:

Lehrplan neu: Kompetenzebene 2 - Basisebene 1

Das Zusammenwirken der beiden Ebenen ermöglicht den Erwerb umfassender Sprachhandlungsfähigkeit.

WICHTIG: Grammatik und Wortschatz sind (nicht erst im neuen Lehrplan) TEIL-Kompetenzen und insofern nicht isoliert zu behandeln, sondern in einen kommunikativen und handlungsorientierten Kontext einzubetten.

TIPP: Lesen Sie dazu im Detail im Lehrplan 2023 nach: Kompetenzmodell und Kompetenzbereiche (S. 2/6)

Die Lehrplananforderungen – konkretisiert und „übersetzt“

a. Aktuelle und vertraute Themen (siehe GERS)

… sollen die persönliche Lebenswelt der Schüler*innen abbilden, aber auch eine altersadäquate Fantasiewelt, mit der die Schüler*innen vertraut sind.

Das bezieht sich demnach nicht nur auf aktuelle Kinder-, Jugend- und Sachliteratur, sondern lässt (der Lehrperson) auch entsprechend Raum für Kreatives.

b. Anwendungsbereiche

Schüler*innen sollen in Bezug auf ihre Lebenswelt und Interessen sprachlich handlungsfähig werden. Dazu gehört auch z.B. die Auseinandersetzung mit kulturellen Unterschieden.

c. Vernetzte Kompetenzbereiche

Vernetztes Üben von Sprechen, Schreiben, Hören und Lesen (auf GERS-Basis) ist nachhaltig (Wiederholungs-Effekt).

d. Integrative Behandlung von Teilkompetenzen (Wortschatz und Grammatik)

Grammatik(regeln) und Wortschatz(listen) sind nicht Selbstzweck. Als Teilkompetenzen werden diese im Kontext der anderen Kompetenzen erarbeitet und gefestigt.
Im Fall der Teilkompetenz Grammatik ermöglicht induktives Erschließen („guided discovery learning“) [1] eine entsprechende Vernetzung und Kontextualisierung.

e. Didaktische Grundsätze

kommunikative Sprachkompetenz

„Was wollen die Schüler*innen sagen?“ – Der funktionale Aspekt steht vor dem formalen (e.g. Grammatik).

„Was brauchen die Schüler*innen dafür?“ – Wortschatz, Redemittel [2], Phrasen etc.

f. Integriert und belegbar

zentrale fachliche Konzepte

  • Kommunikation und Wirkung (Sprache als Mittel)
  • Bedeutung und Form (Ausdruck; Inhalt bedingt Form)
  • Kultur und Gesellschaft (Sprache als beziehungsgestalterisches Element)

übergreifende Themen → sukzessive Erweiterung der Lebenswelt:

  • Medien-Umweltbildung
  • Politische Bildung
  • Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung
  • Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucher*innenbildung
  • Entrepreneurship Education

WO und WIE die Lehrplan-NEU-Anforderungen in easy 1. Lehrplan NEU umgesetzt werden, erfahren Sie in diesen Blog-Beiträgen:

 

 


[1] z.B. „grammar spots“ im easy book

[2] in easy: “ lexical approach“, mit „chunks

Helena Hirsch, anglophil und katz-o-phil, ist Anglistin, langjährige Marketing-Verantwortliche für Moderne Fremdsprachen und Urgestein bei VERITAS. Nach wie vor (trotz Pension) Referentin, Unterstützerin der KollegInnen im Außendienst und fürsorgliche Begleiterin des neuen Englisch-Babys easy bei seinen ersten Schritten.

2 Kommentare

  1. Als eine der Autorinnen des neuen Lehrplans möchte ich dringend anmerken, dass ide Aufteilung des Kompetenzmodells in die Basisebene 1 und die Kompetenzebene 2 (Hören, Lesen, Sprechen, Schreiben) NICHT bedeutet, dass die Basisebene (Wortschatz und Grammatik) irgendwie getrennt gesehen und unterrichtet oder gar überprüft werden soll. Der Lehrplan sagt explizit, dass Grammatik und Wortschatz keine eigenen Kompetenzbereiche sind — also auch nicht unabhängig von kommunikativen Kontexten geprüft werden sollen. BITTE lesen Sie den offiziellen Kommentar zum Lehrplan — dort wird das alles noch genauer erklärt als es im engen Rahmen des Lehrplantextes möglich war. Die 2 Ebenen des Kompetenzmodells so prominent an den Anfang dieses Blogposts zu stellen kann ganz in die falsche Richtung ausgelegt werden.

    1. Liebe Frau Pölzleitner,
      vielen Dank für diesen Kommentar, der die Wichtigkeit der angesprochenen Thematik unterstreicht – und zeigt, dass es (gerade in diesem Bereich) leicht zu Unschärfen oder Missverständnissen kommen kann.
      Der Blog-Autorin und der Redaktion ist voll und ganz bewusst, dass Grammatik und Wortschatz (nicht erst mit dem neuen Lehrplan) TEIL-Kompetenzen sind, die insofern nicht isoliert zu behandeln, sondern in einen kommunikativen und handlungsorientierten Kontext einzubetten sind.
      Wir haben Ihren Hinweis zum Anlass genommen, den Blog-Beitrag entsprechend zu ergänzen.
      Sollten Sie Interesse haben, einen Blog-Beitrag zum Thema Lehrplan 2023 (oder auch zu einem anderen Thema) zu verfassen, würden wir uns freuen – und bitten Sie um nochmalige Kontaktaufnahme.

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