Wortschatzarbeit (4): Vorteile von lexical chunks

Illustrationen: Lili Richter, Wien

Dies ist Teil 4 der 6-teiligen Serie "Wortschatzarbeit" von Dr. Tanja Greil, Fachdidaktikerin für Englisch an der Universität Salzburg.
Sie können die gesamte Serie als kostenloses PDF downloaden.

Wie in Teil 3 dieser Wortschatzserie bereits angekündigt, geht es hier um weitere Vorteile von lexical chunks, anschaulich illustriert anhand von Beispielen aus easy book 1.

Unit 11: My favourite food – B: A sleepover

In Unit 11: My favourite food – B: A sleepover, werden unter anderem höfliche Fragen zu offering food / drink eingeführt und die möglichen Antworten. (Siehe oben das Titelbild dieses Beitrags).

  • Auf der ‚Bildschirm‘-Seite [1] sehen die SchülerInnen zunächst die Situationen in Bildern. Wie immer bieten sich die Bilder für die Wiederholung von bekanntem Wortschatz an und für die Besprechung des Wortfelds food & drink. (siehe dazu auch den Blogbeitrag 1 in dieser Serie). In den Dialogen daneben sind die höflichen Fragen und Antworten eingebettet und die SchülerInnen können sie auch in eigenen Dialogen üben.
  • Die SchülerInnen finden die formelhaften Fragen und Antworten auch wieder im Lernwortschatz.

Neben den fixed expressions sind im Anfangsunterricht die große Gruppe typischer Kollokationen von besonderer Bedeutung, vor allem die verb-noun-Kollokationen. Es ist für die SchülerInnen einfacher, diese chunks abzurufen, anstatt die einzelnen Wörter selbst zu kombinieren. Außerdem können Fehlerquellen reduziert werden: z.B. wenn anstelle der lexikalischen Einheiten go to bed oder wait for the bus die Verben, Nomen und anderen Wortarten einzeln aktiviert werden müssen, ist die Gefahr, dass die Konstruktion fehlerhaft wird, wesentlich größer.

Nehmen wir wieder ein Beispiel aus easy book 1:

Unit 9: My Day – B: Daily routines

Lili Richter, Wien

In Unit 9: My Day – B: Daily routines lernen die SchülerInnen, ihren Tagesablauf zu beschreiben.

  • Die ‚Bildschirm‘-Seite ist als Brettspiel dargestellt und enthält zwanzig Kollokationen zum Tagesablauf, die den SchülerInnen teilweise schon aus früheren Units bekannt sind.
  • Neben der im Buch, S. 77 beschriebenen Spielvariante können die Kollokationen vorher in einfacher oder auch differenzierter Weise geübt werden: Zum Beispiel können die SchülerInnen die Kollokationen in Partnerarbeit durcheinander vorlesen und auf die passenden Bilder zeigen. Oder sie üben die Kollokationen durch mime the action & guess. Wichtig ist, dass die SchülerInnen die chunks ausreichend festigen, damit sie die Kollokationen später beim Sprechen und Schreiben abrufen können.
  • Die Kollokationen sind auch Teil des Lernwortschatzes: einerseits in My new words kombiniert mit Bildern und anderseits in easy vocab.

Ich hoffe, die Beispiele konnten zeigen, dass lexical chunks für SchülerInnen, die ihren Wortschatz von Anfang an aufbauen müssen, große Vorteile haben. Die SchülerInnen können die lexical chunks leichter in ihren Sprachgebrauch einbauen als sie oft Grammatikregeln anwenden können.

Verschiedene Phasen der Wortschatzarbeit

easy bietet Unterstützung und Möglichkeiten in verschiedenen Phasen der Wortschatzarbeit:

  • Die lexical chunks sind in typische Kommunikationssituationen eingebettet – einerseits in den detailreichen Bildern, andererseits in Texten in Form von Sprechblasen oder Dialogen.
  • Die SchülerInnen können die chunks in vielfältiger Weise üben – einerseits durch die im Buch angebotenen Übungen, andererseits auch durch zusätzliche Übungsschritte, wie sie oben beschrieben wurden. Hier bieten sich durch die großzügig gestalteten ‚Bildschirm‘-Seiten verschiedene Möglichkeiten zur Differenzierung an.
  • Die lexical chunks sind auch Teil des Lernwortschatzes – in vielen Fällen sowohl in My new words als auch in easy vocab, so dass die SchülerInnen diese lexikalischen Einheiten festigen.

Wie beim Erwerb einzelner Wörter, ist bei lexical chunks die regelmäßige Wiederholung und das Recycling in bekannten, aber auch in neuen Kommunikationssituationen wichtig. So werden SchülerInnen auch im Anfangsunterricht sehr schnell ‚handlungsfähig‘!

(Serie Wortschatzarbeit Teil 1 | Teil 2 | Teil 3)


[1] Siehe dazu den Beitrag: „easy-FAQs. Absatz 3.2: Das analoge Notebook“ bzw. die hier folgende Grafik zum „Analogen Notebook“ von easy:

Grafik: Stefan Podechtl, VERITAS-Verlag, Linz

Tanja Greil ist seit 2004 Fachdidaktikerin für Englisch an der Universität Salzburg. Als Englischlehrerin war sie in verschiedenen Schulen und in der Erwachsenenbildung tätig. Neben allen didaktischen Fragen rund um den Englischunterricht beschäftigt sie ihre Familie, mit der sie in Tirol lebt.

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